Frankreichurlaub 2012
Am 7. September ist es endlich so weit und wir dürfen uns auf machen,
in unseren wohlverdienten Sommerurlaub.
Die erste Nacht verbringen wir irgendwo im Nirwana,
in einem Industriegebiet an der Autobahn
und am nächsten Morgen ist das erste Baguette fällig...hurra!!!
Wir kommen bis zum frühen Nachmittag ein ganz schönes Stück
weiter,in Saint Pourcin sur Soule halten wir zur zweiten Übernachtung.
Hier ist es warm und wir genießen das
schöne Wetter bei einem ausgiebigen Spaziergang und chillen am Womo.
Von Pourcin sur Soule geht es weiter zur Tarnschlucht über Marvejols und Ispagnac.
Wir finden einen schönen Campingplatz unterhalb der Bergdörfer Mostuejouls und Liaucous,
schlicht und einfach, mit kleinem Schwimmbad,
direkt am Tarn und mit schönem Ausblick, ACSI 12€.
Hier erholen wir uns erst einmal von der Anreise.
Schwimmen
Spaziergänge zu den kleinen, oberhalb des Tarn liegenden Dörfer
und eine Radtour entlang des Flusses
bis nach le Vigne
und die schönen Momente, die uns begegnen,
in Bildern fest halten
das ist Urlaub.
Zwischendurch macht Martin sich nützlich
und regelt den Verkehr vor unserem Wohnmobil,
denn da führt der Tarn noch ausreichend Wasser.
Das ist aber nicht überall der Fall und deshalb beschließen wir,
statt weiter zur Adeche, direkt runter zum Meer zu fahren.
Und zwar in die Camargue,
genau genommen nach Saintes- Maries- de- la- Mer.
Der Stellplatz am Plage Est kostet 8€, bietet V&E
und ist sehr weitläufig.
Die Nähe zum Wasser hat uns sofort begeistert
und wir finden noch ein schönes Plätzchen.
Die Umgebung läßt keine Wünsche offen,
und auch der Ort, der selbst jetzt, im September , noch sehr gut besucht ist...
...hat Einiges zu bieten.
Die engen Gassen laden zu ausgiebigen Spaziergängen
durch die Stadt und zu den vielen weiteren Sehenswürdigkeiten ein.
Seit 1988 gehört der Ort zum Weltkulturerbe der Unesco.
Hier ein Blick über die Stadt und auf die Arena,
oben vom Dach der Wehrkirche.
Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Flamingos,
die man in der nahen Umgebung wirklich überall beobachten kann.
Auf einer Radtour zum Phare de Gacholle
werden wir von einem Sandsturm überrascht.
Am nächsten Morgen hat sich das Wetter erst mal wieder beruhigt,
wir beschließen aber trotzdem, auch wegen der Mücken und des
unangenehmen Geruches der ausgetrockneten Salzwiesen,
weiter zu fahren, an der Küste entlang...
zum Cap Couronne
Bei traumhaft schönem Sonnenschein aber immer stärker werdendem Mistralwind
ergattern wir einen der letzten freien Plätze auf dem
Womoplatz im Hafen von Carro.
9,50€ VE ink., ohne Strom
Ist das Foto-Wetter?
Hier wird einem zum ersten mal klar,
warum diese Küste "Azurblaue Küste" heißt.
Man könnte meinen, nirgendwo scheint die Sonne so hell
und leuchtet der Himmel so blau wie hier.
Nach einer unruhigen Nacht bei starkem Sturm und einem Bummel
über den kleinen Hafenmarkt, machen wir uns auf dem Weg zu unserm nächsten Ziel...
der Halbinsel Giens.
Über Marseille (sehr zu empfehlen für Adrenalinjunkies) )
Auf unsere Else ist wie immer voll Verlass,
eben gibt sie noch scheinheilig vor, uns um Marseille herumzuführen
aber nein...mitten durch...5 spuriger Kreisverkehr zur Mittagszeit...
man gönnt sich ja sonst nichts.
Trotzdem erreichen wir am frühen Nachmittag den schönen
Campingplatz la tour Fondue.
Schon beim Befahren dieser atemberaubend schönen Halbinsel
ist uns klar...hier bleiben wir länger.
Mit der ACSI Card bezahlen wir 18€ all inklusive.
Stellplatz mit Aussicht
"Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet,
ist es vergeblich, sie anderswo zu suchen."
François de La Rochefoucauld
Wir erkunden mit dem Fahrrad und zu Fuß die Insel...
7 Kilometer lang und 2 Kilometer breit mit subtropischen üppigen Wäldern und Pflanzen,
das ist Giens.
Wunderschöne, teils schattige Wanderwege findet man
entlang den malerischen Buchten.
Man kann die ganze Insel Giens in Etappen umwandern.
Das Wasser ist klar und sauber und eignet sich
hervorragend zum Tauchen und Schnorcheln.
Mit einer kleinen Fähre kann man vom Hafen tour Fondue
für 16€ p.P. einen Ausflug zur Insel Porquerolles unternehmen.
Die Fahrt dorthin dauert keine halbe Stunde.
Von dort aus kann man die autofreie Insel mit Rädern
(die man sich besser vor Ort mieten kann) oder zu Fuß erkunden.
Dabei sind der Leuchtturm und das Fort Sainte- Agatha beliebte Ziele.
Fahrt über den Ort Giens zum Port du Niel...keuch...hier gehts Berg auf. :-)
Beim Erwandern der linken Seite dieser Insel benötigt man viel Zeit
(wir waren den ganzen Tag unterwegs und haben trotzdem nicht alles geschafft),
gutes Schuhwerk, Proviant, vor allem Wasser :-) und unbedingt Badezeug.
Für den etwas beschwerliche Weg
(es geht oft auf und ab, meist aber im Schatten),
wird man mit immer neuen, wundervollen Ausblicken entschädigt.
Wohnmobilisten kennen das...
man findet etwas wunderschön und trotzdem, nach ca 1 Woche kribbelt es wieder...
das Zigeunerblut kocht und zwingt zur Weiterfahrt.
All die schönen Erlebnisse, die Ruhe, das Schnorcheln im glasklaren Wasser,
das schöne Wetter und der gemütliche Campingplatz
halten uns nicht davon ab, unsere Reise fortzusetzen.
Weiter geht es nach Ramatuelle
Der Platz ist proppenvoll aber der freudliche Betreiber ermöglicht uns ,
am Seitenstreifen zu stehen.
Für Strandpiraten ist der Platz (10€)hervorragend geeignet,
uns ist es zu touristisch :-),
wir wollen aber nicht 5 km vor Saint Tropez versäumen, uns so etwas einmal anzusehen.
Zwei Landeier in der Haute Couture der Cote Azur
Gesehen, für unwichtig befunden und ohne Wehmut verlassen.
eine Gärtnerei am Ortsrand hat uns da mehr fasziniert.
Weiter geht es am nächsten Morgen Richtung Cannes,
zum Esterelgebierge.
Wir fahren die Küstenstraße (N98) entlang und
passieren viele kleine, heimelige Örtchen und sind begeistert von den Farben.
Es zeigt uns einmal mehr, wie facettenreich dieses wunderschöne Land doch ist.
Farblich perfekt in die rötlichen Felsen des
Esterel-Gebirges fügt sich das Viadukt von Antheor ein...
hinter dem sich ein schöner Campingplatz versteckt,
bei dem wir für 3 Nächte einchecken.
Bei unseren Ausflügen links und rechts von Antheor
und oben ins Gebirge bieten sich uns grandiose Bilder.
Auch die Erfrischungen im kühlen, klaren Nass sind ein Genuß.
Schön anzusehen:
Die Feriensiedlung von Port-la-Galere, nördlich von Miramar.
Über La Napoule fahren wir die N7 Richtung Draguignan.
Unser letztes Ziel in diesem Urlaub ist die Verdonschlucht.
Aber da hinzukommen, erweist sich wieder mal als Geduldsprobe.
Irgendwie wird plötzlich die Straße immer enger und bis ich festgestellt habe,
an welchem Punkt wir falsch abgebogen sind, gibt es kein zurück mehr.
Wer zwischendurch mal wieder etwas Nervenkitzel benötigt, so wie wir ,
dem kann ich die Route über die D 563 durch das
schöne Bergdörfchen Fayence bis Mons nahelegen.
Dagegen sind Tarnschlucht und Küstenstraße ein Spaziergang.
Später haben wir im Reiseführer von Ralf Greus gelesen,
dass auch er sehr mit dem Brandgeruch seiner Kupplung zu kämpfen hatte .
Aber selbst wir kommen irgendwann an unser Ziel,
das war an diesem Tag Castellane,
von wo aus wir die Verdonschlucht erkunden möchten.
Trotz frühem Nachmittag ist der Stellplatz,
der direkt am Verdon liegt,schon gut besetzt.
6€ V&E inklusive, das ist der Preis für die Nacht.
Hervorragend als Basis für Fahrten und Wanderungen,
erreicht man von hier aus beide Seiten der Schlucht einfach mit dem Fahrzeug.
Der Ort ist wunderschön vor einem steil aufragenden Felsen gelegen.
Oben auf dem Plateau kann man die Kirche Notre Dame du Roc besuchen
...für Jule kein Problem
Der steile, schweißtreibende Fußweg führt vom Ort aus hinauf.
Aber wie immer entschädigt der Ausblick
von hier oben für das... Martyrium.
Gut ausgeruht mit frischem Muskelkater starten wir am nächsten Morgen
die Corniche Subleme über Trigance.
Die ersten Wow-Momente lassen nicht lange auf sich warten.
Das sind schon sehr beeindruckende Momente,
die man mit der Kamera gar nicht einfangen kann und schnell wird uns klar,
dass die "Mutter aller Schluchten" dieser Bezeichnung ganz und gar gerecht wird.
Wir lassen einfach mal wieder Bilder sprechen...
uns jedenfalls erfüllt so viel Schönheit mit Ehrfurcht
und ein Gefühl des Glücks macht sich breit.
Von Weitem sieht man das Schloss von Aiguines.
Es wirkt auf uns wie ein ,,Wächter", der
liebevoll den Eingang der Verdonschlucht und den St. Croix bewacht.
In Les Salles an der D 249 finden wir einen kostenlosen Stellplatz,
unweit von einem der schönen Strände des St. Croix.
Wir nutzen die Gelegenheit zu einer kühlen Erfrischung...herrlich.
Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns auf den Weg nach Moustiers.
Auf dem Weg dort hin kommen wir an der Verdonmündung vorbei
und uns stockt der Atem beim Blick in die Schlucht.
Dieses Türkis hatten wir schon auf vielen Bildern gesehen,
haben aber immer gedacht, die Bilder seien bearbeitet.
Auch das sehenswerte Dorf Moustiers-Sainte-Marie
macht seinem Ruf, eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein, alle Ehre.
Das Erkunden malerischer Gassen und ...wie soll es sein,
die Möglichkeit zu einem Aufstieg über einen steilen Kreuzweg hoch zur Wallfahrtskirche,
lassen die Zeit wie im Fluge vergehen.
In einem alten Gewölbe befindet sich das Fayence-Museum und
informiert über die Glasur-und Keramikherstellung des 17. und 18. Jahrhunderts.
Hier werden besonders schöne Stücke aus der Fayencekunst gezeigt.
Der Ort wird durch einen rauschenden Gebirgsbach geteilt.
Eine schöne Steinbrücke schafft die Verbindung.
Auf dem Rückweg nutzen wir eine andere Möglichkeit der Erkundung
der Gorges du Verdon und machen einen Ausflug
mit dem Boot vom Pont de Galetes.
Hier fließt der Verdon in den Stausee.
Etwa 3 km kann man mit demTretboot oder Kajak
( 2 Std. 22€) in die Schlucht hineinfahren.
Auch Jule hat es genossen. :-)
Nach einer stürmischen letzten Nacht am
St. Croix machen wir uns auf die Heimreise.
Wir nehmen diesmal die nördliche Route und planen bei unserer Abfahrt noch,
die Route de Cretes zu fahren
aber je höher wir kommen, desto schlechter wird das Wetter. :-(
In La Palud angekommen regnet es so heftig, das wir nicht weiterfahren können.
Nach einiger Zeit geht es wieder etwas aber wir verzichten auf
die Einfahrt zur Route de Cretes und fahren auch am
Point Subleme vorbei...unser Herz blutet.
Etwas tiefer am Couloir Samson läst der Regen nach
und wir beschließen, hier anzuhalten.
Dieser Ausgangspunkt für Wanderungen in die Schlucht reizt uns.
Kurzerhand stellen wir das Womo ab,
der Rucksack wird gepackt und ...los gehts.
Es dauert nicht lange und diese Entscheidung stellt sich
als Fluch und Segen zugleich heraus. :-)
Hier mal zur Erklärung...
Wir sind nicht mal 5 Minuten unterwegs,
da öffnet Petrus die Schleusen zu einem heftigen Gewitter...und er gibt alles.
Ist auf dem Hinweg das Wasser blau und der Himmel grau,
so ist es auf dem Rückweg genau umgekehrt.
Aber erst mal heißt es unterstellen und ausharren.
Während wir da so hocken, kommt mir der Gedanke,
dass Vieles doch einfach so kommen soll
....wer weiß, was passiert wäre, hätten wir dieses Gewitter
auf der Route de Cretes erlebt.
Bei einer Wanderung vom Coloir Samson aus benötigt man
zwingend eine Taschenlampe, der Weg führt durch zwei dunkele Tunnel.
Der Verdon steigt und hat nichts mehr von seiner türkisen Farbe.
Aber die Sonne scheint...
und Martin entschließt sich, noch den Weg nach oben zum Point Subleme zu gehen.
Aber es nützt nichts, wir müssen heimwärts...
ein letzter Blick in der Mittagspause auf Castellane
und den Lac de Castellion und weiter gehts auf die Route de Napoleon.
Zwischenübernachtung in Volonne an einem Picknikplatz (kostenlos)
Zwischenübernachtung in Quingey
dann noch eine am Hallenbad von Nonnweiler...sehr zu empfehlen
Ja...und dann ist da noch der Abschluss , den wir ja ,
wie immer, mit unseren Freunden verbinden.
Diesmal liegt es allerdings nicht mal eben auf dem Weg.
Moni und Achim sind nämlich auch unterwegs...nach Wilhelmshaven zur Regatta.
Wir sind früher da und so gelingt uns eine schöne Überraschung.
Was gibt es Besseres,
als mit lieben Freunden einen traumhaften Urlaub zu beenden.
Regatta und Wetter spielen auch mit
Und wenn der Mensch noch so gerne immer in das Fernste schweifen möchte;
er wird doch immer wieder mit der Nase auf das Nächstliegende gestoßen.
Wilhelm Raabe
Ende