Sommer, Sonne, Kaktus...
Freitag mittag, 12.30 Uhr...auf gehts.
Unser Sommerurlaub in diesem Jahr führt uns wieder mal nach
Frankreich.
Unser erstes Ziel ist Schaffhausen und wir hoffen,
dass der Rheinfall kein Reinfall wird, denn ein Umweg
ist es schon, allerdings steht er schon lange auf unserer Wunschliste
und schließlich haben wir ja Urlaub, also egal. :-)
Stau, Stau, Stau...
Wir fahren bis zum Abend, schauen uns den Stellplatz in Pforzheim an,
zu laut, abschüssig und für Samstag ist dort Flohmarkt an den Ensauen angesagt.
Deshalb entschließen wir uns weiter zu fahren bis nach Ruthesheim.
Dort schlafen wir an der Robert-Bosch-Straße
auf dem Parkplatz am Schulgelände, ganz ruhig und kostenlos.
Am nächsten Tag gehts weiter nach
Schaffhausen
Das ist er also...der Rheinfall
Ein grandioses Naturschauspiel.
Auf einer Breite von 150 m und mit 70 000L /sec
donnert der größte Wasserfall Europas 23 m in die Tiefe.
Etwas enttäuscht sind wir trotzdem und zwar von der Umgebung und von der Touristenabzocke.
Eigentlich wollten wir hier auf dem Stellplatz übernachten aber wir bezahlen
schon für die 4 Std. Parkzeit 9€, eine Übernachtung hätte ca. 25€ gekostet.
Auch seine Verpflegung sollte man mitnehmen,
für ein kleines Brezel z.B. bezahlt man stolze 2,50€.
Wir laufen einmal um den Wasserfall und gönnen uns dann noch die Überfahrt
mit einem der Boote. Dann entschließen wir uns, weiterzufahren.
Immer am Rhein entlang fahren wir Richtung Basel
und sind dann schnell in Frankreich.
Traditionell wird das erste Baguette bildlich festgehalten.
Baume- Les -Dames
Hier verbringen wir die zweite Nacht unseres Urlaubes.
Der Stellplatz (8€ V&E&Strom inc.) ist proppevoll und wir bekommen den letzten Platz,
direkt an der Straße, was solls, wir sind hundemüde und weiterfahren kommt nicht in Frage.
Eine Stunde später trauen wir unseren Ohren nicht....
Wacken in Frankreich.
Ein Festival am nah gelegenen Campingplatz lockt jede Menge Besucher an.
Mit Motorrad, Auto, Fahrrad und zu Fuß strömen die Begeisterten an,
alle an unserem Wohnmobil vorbei...auch auf dem Rückweg.
Ziemlich unausgeschlafen fahren wir am nächsten Morgen
weiter über Besancon, Champagnole und Geneve zum Lac D´Annecy.
Saint- Jorioz
Angekommen
Hier verbringen wir zwei schöne Tage auf dem Camp Europa, mit ACSI 16€.
Chillen ist angesagt.
Der Lac d´Annecy ist das Juwel der Savoyer Alpen.
Hübsche alte Dörfer mit ausgedehnten Weinbergen säumen seine Ufer.
Mit dem Rad fahren wir auf vorbildlich ausgebauten Radwegen
die gesamte Westseite des Lac , auch ins 10 km entfernte Annecy .
Annecy
Die mittelalterliche Altstadt wirkt sehr malerisch
und ist durchzogen von den vielen kleinen Kanälen des Thiou.
Wartezimmer
An dieser Stelle möchten wir noch einmal unsere Begeisterung
über die Freundlichkeit, Offenheit, Sauberkeit und Gelassenheit der Menschen
in diesem wundervollen Land aussprechen.
Gut ausgeruht machen wir uns auf den Weg zur D 902,
der Route des Grandes Alpes .
Lac de Roselend
über Albertville und Beaufort nach Bourg-Saint-Maurice
Hier erübrigt sich jeder Kommentar...genießen und schweigen
Trotz der Wärme zieht es uns weiter,
zu schön ist die Aussicht und jede Kurve schenkt uns ein neues Bild.
Lac du Chevril, auf dem Weg nach Val d'Isère
Die übliche Bauweise in dieser Region
Was treibt eigentlich den Menschen zu diesem verwegenen Spiel?
Wir leben in einer Zeit, wo jedem von uns durch gesetzliche Bestimmungen und
gesellschafltiche Regelungen die Freiheit genommen ist.
Man sucht einen Ausweg aus dieser Zwangsjacke der Zivilisation
und flieht in die Ruhe und Abgeschiedenheit der Berge.
Hermann Buhl
(östereichischer Bergsteiger)
Zwischenübernachtung auf dem Col De L`Iseran
Er gilt als der höchste Alpenpass,
wir kommen am späten Nachmittag an,
uns bleibt also noch Zeit für eine Wanderung.
Hymi ist von hier oben ganz klein.
Der strahlend blaue Himmel verspricht eine ebenso klare Nacht...
dies ist also der perfekte Berg,
um uns einen Herzenswunsch zu erfüllen.
Einmal den Sternen ganz nah zu sein.
Sonnenuntergang in den Bergen...
und ja, es stimmt.
Hier oben kann man nachts die Milchstraße streicheln.
Morgenstund hat Gold im Mund,
wir machen uns zeitig auf den Weg ins Tal
aber nicht, ohne vorher noch auf einer Eisscholle zu tanzen
oder den Murmeltieren beim Frühstück zuzusehen.
Bergdörfer
und Festungen kreuzen unseren Weg
über den
Col du Telegraphe
kommen wir zum
Col du Galibier
Der ca. 2650 m hohe Pass zählt zu den landschaftlich schönsten Straßen in Haute- Savoir.
La Meije (3983m) und Barre des Ecrins (4102m) wirken von hier aus mit ihren
steilen Nordwänden und den furchterregenden Gletschern faszinierend.
Blick auf den Mont Blanc
Parken kann man ganz oben auf dem Galibier nur begrenzt,
es gibt nur einen kleinen Parkplatz für PKW
aber ein Stück weiter unten finden wir eine Möglichkeit, das Womo abzustellen.
Abfahrt
Jule versucht, den Kühen Beine zu machen
aber die zeigen sich total unbeeindruckt.
Geduld ist gefragt
In Briancon, der höchstgelegenden Stadt Europas angekommen,
entscheiden wir uns, den nächsten Pass zu umfahren.
Über die N94 erreichen wir schnell Mont- Dauphin
und fahren dann wieder auf die 902 nach Guillestre.
Col du Vars
Einer geht noch,
bis jetzt waren die Pässe ganz gut zu fahren, das hatte uns Bastian Wehler,
der eine sehr informative und mit wunderschönen Bildern gestaltete Internetseite betreibt,
..http://www.bastianwehler.de/index2.html
auch so beschrieben.
Er hatte uns auf unsere Anfrage hin geschrieben:
Col du Cayolle
Dieses Schild hat uns erst einmal nur bedingt beunruhigt,
das sollte sich dann aber schnell ändern...es wird immer enger und enger, eine Umkehr unmöglich.
Wie man sieht, man sieht nichts, kein Bild,
obwohl wir uns im Nachhinein einig sind,
das diese Strecke eigentlich landschaftlich wunderschön ist.
Aber fotografieren sitzt einfach nicht drin.
Martin muss fahren, ich bete zu Gott,
dass wir hier irgendwie wieder raus kommen.
Ich bin mir der Bedeutung dieses Augenblicks nicht bewusst,
fühle auch nichts von Siegesfreude,
komme mir gar nicht als Sieger vor.
Ich bin nur froh, dass ich heroben bin und all diese Strapazen vorläufig ein Ende haben;
hinunter wird's schon besser gehen.
Hermann Buhl
(östereichischer Bergsteiger)
2,5 Std. für ca. 12 km, Gott sei Dank ist oben auf dem Cayolle ein Parkplatz.
Oben angekommen, ist es fast dunkel.
Wir stellen uns den Wecker auf 6 Uhr und erleben
einen wunderschönen Sonnenaufgang in den Bergen.
Uns bleibt allerdings nicht viel Zeit für Melancholie,
wissen ja nicht, was uns bei der Abfahrt erwartet.
Naja, bis auf diesen Tunnel, den hatte ich auf Bildern schon vor dem Urlaub entdeckt
und dachte eigentlich, er wäre der Grund für die Höhen- und Breitenbegrenzung.
Aber er war dann doch nicht so schlimm.
Lieber Bastian, du darfst diese Info gern übernehmen.
Der Col de Cayolle ist absolut ungeeignet für Wohnmobile,
selbst mit einem Kastenwagen würden wir ihn nicht noch einmal befahren.
In Guillaumes angekommen, frühstücken wir erst einmal in Ruhe
bevor wir in die Gorges- de- Daluis einfahren, einer wunderschönen Schlucht.
17 Tunnel sind zu bewältigen aber die Strecke ist gut ausgebaut.
Hinter Tunnel 17 finden wir einen Wanderparkplatz...das ist ja wunderbar, wandern entspannt.
Uns sitzt der gestrige Tag noch so richtig in den Knochen
Gorges-de-Daluis
Hier, am südlichen Ende spannt sich die Brücke
,, Pont de la Mariee"
über die Schlucht. Regelmäßig stürzen sich hier im Sommer
wagemutige Bungee-Jumper in die Tiefe.
Wir sind begeistert von den landschaftlichen
Ein- und Aussichten und den wechselnden Cesteinsfarben,
absolut gigantisch.
Die Sonne brennt
...ich brauch Wasser...Abkühlung
Entrevaux
Check in auf dem Camp Brec, ACSI, 16€
Auch hier verbringen wir zwei schöne Tage,
fahren mit dem Rad über den hunderte von Jahre alten Weg nach Entrevaux,
links entlang des Flusses Var,
besichtigen die hoch über Entravaux
liegende majestätische Citadelle,
schlendern durch die sehr alten, engen Gassen
und trinken auf dem mittelalterlichen Dorfplatz einen Kaffee.
So sieht Urlaub aus...
Wasser...ich will ans Meer,
Menton bis Nizza waren geplant aber unser Bedarf, Pässe zu fahren, ist gedeckt.
Der Versuch, über Nizza nach Eze zu kommen, macht uns schnell klar:
Das hat nichts mehr mit Urlaub zu tun.
Wir kommen überhaupt nicht voran und kurzerhand steht unser Entschluß fest.
Übers Hinterland fahren wir schnurstracks da hin,
wo es schon im letzten Jahr so schön war.
Giens
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhh, da geht einem das Herz auf
Auch der Campingplatz le Tour Fondue, ein ACSI Platz und
wie im letzten Jahr 16€, ist noch da wo er war :-)
Das Wandern können wir allerdings auch hier nicht lassen
Porquerolles
Mit dem Boot fahren wir über, um die Insel zu erkunden, (Tickets 12€ p.P.)
An der Nordseite der Insel befindet sich ein kleiner Ort
mit Hafen, Restaurants einer Kirche und Geschäften.
Die Insel ist ca. 7,5 km lang und 3 km breit
und umfasst eine Küstenlänge von ca. 30 km.
Die höchste Stelle der Insel misst ganze 142 m.
eine der Badebuchten auf der Nordseite
Die Südküste ist zum Baden eher ungeeignet,
da das Ufer steil abfällt, lädt aber zu Wanderungen ein.
An der Südspitze, dem Cap d'Arme, steht ein alter Leuchtturm,
den man auch besteigen kann.
Nach 5 Tagen juckt es wieder, wir müssen weiter
Unsere Nachbarn auf dem Camp schwärmten von...
Saint-Cyr-sur-Mer
Angekommen stellen wieder fest, wie unterschiedlich doch die Betrachtungsweise ist,
hier verbringen wir eine Nacht auf einem großen,
ungemütlichen und teuren Campingplatz ohne Comfort.
Blauschwarzer Eisvogel
Bergfest, langsam zieht es uns in die andere Richtung.
Mittlerweile sind wir zu wahren ACSI Junkies geworden und so fällt unsere Wahl auf das
Camp La Vallée Heureuse.
Orgon
Großzügige Parzellen, sehr nette Betreiber, ein schöner Pool, Wifi und das kostenlos
und nicht zuletzt eine Umgebung, die keine Wünsche offen läßt, was will man mehr.
Orgon...ein überschaubarer kleiner Ort in der Province Bouches-du-Rhone
Malerisch, hoch oben über dem Campingplatz ragt
die Spitze der Notre Dame de Beauregard,
nach einer halben Stunde Fußmarsch,
immer schön bergauf natürlich,
erreicht man sie vom Campingplatz aus.
Die umliegenden Felsen sind sehr beliebt bei Wanderern und Kletterern
Nach 3 Nächten geht es weiter nach...
Avignon
Im 14. Jahrhundert war Avignon Sitz von mehreren Päpsten.
Avignon beherbergt beachtliche Sehenswürdigkeiten und
gehört heute zum Unesco Weltkulturerbe.
Die mittelalterlichen, mit schönen Häusern
gesäumten Pflasterstraßen laden ein zum Verweilen.
Avignon ist Treffpunkt italienischer und französischer Kunst
und man trifft überall in der Stadt auf Vertreter verschiedenster Künste.
Der gewaltige majestätische Papstpalast beherrscht das Altstadtbild.
Vom Garten des Felsmassivs Rocher des Doms genießt man ein tolles Panorama
über die Dächer der Stadt und das Fort St-André de Villeneuve-lez-Avignon
auf der anderen Seite der Rhône.
Die von der Rhone umgebenen Stadt ist von
einer ca. 4,5 km langen Stadtmauer umgeben.
Langsam müssen wir wirklich den Heimweg antreten,
ein Ziel haben wir allerdings noch
Lagorce bei Vallon-Pont-Arc
Auf diesem familiären Campingplatz,
in niederländisch/französischer Hand,
verbringen wir noch einmal zwei schöne Tage
Über den Pont d´Arc treten wir die Heimreise an
und landen nach einer Zwischenübernachtung in Pologny und einer in
Perl
am Freitag...
nein nicht zuhause...
natürlich, traditionell eben...
in Eschweiler
Erich Kästner hat es ganz treffend gesagt:
,,Der verborgene Sinn des Reisens ist es, Heimweh zu haben."
Ziel erreicht...wir freuen uns auf Zuhause.
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